artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Himmelstreppe (1999)

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Herman Prigann (1942-2008)
1999
Stein

Die Himmelstreppe auf der Halde Rheinelbe befindet sich auf dem Stadtgebiet von Gelsenkirchen, ihre Schokoladenseite ist allerdings auf den Wattenscheider Stadtteil Leithe gerichtet.

Die Halde Rheinelbe gehört zu den brennenden Halden. Kohlereste im Abraum reagieren mit Luftsauerstoff, der ins Innere der Halde vordringt und es kommt zur Selbstentzündung. Es wurden Temperaturen bis zu 400 Grad Celsius gemessen.

Im Rahmen der IBA Emscherpark wurde die Halde Rheinelbe als Naherholungsgebiet erschlossen und gehört zu den Landmarken des Ruhrgebiets. Sie ist Teil der Route Industriekultur.

Seit Anfang der 1990er Jahre ließ der Künstler Herman Prigann auf der Halde und im umgebenden Gelände einen „Skulpturenwald“ entstehen. Abfall-Materialien des Industriezeitalters wie Mauerstücke, Betonblöcke und alte Stahlteile bilden in Verbindung mit Naturmaterialien wie Eichenstämmen und Kies archaische Landschafts-Skulpturen. Regelmäßig war Prigann auf dem Rheinelbe-Gelände aktiv, stellte neue Skulpturen auf oder arbeitete an vorhandenen weiter.

Herman Prigann befasste sich in seinen Arbeiten mit Fragen der Umweltgestaltung, der Raumerschließung und der Umnutzung alter Bauten (vorrangig Industrieanlagen) unter ökologischen Gesichtspunkten. Seine Arbeiten haben stets lokalen Bezug und sind teilweise Versuche der Vergangenheitsbewältigung. Die auf dem nordöstlichen Weg zur Himmelstreppe wie Grabsteine angeordneten Tafeln mit Texten aus der Geschichte des Bergbaus von unten gesehen, illustrieren diese Absicht.

Am Fuß der Halde auf der nördlichen Seite, direkt an der Zollverein-Trasse, befindet sich die Windwaage, an der Herman Prigann zuletzt gearbeitet hat. Die Waage ist allerdings an die Kette gelegt.

Das Räubern auf fremdem Terrain gibt Gelegenheit, auf das interessante, vielfältige und sehr lebendige Wiki-Projekt „Gelsenkirchener Geschichten“ hinzuweisen. Im Wiki der „Gelsenkirchener Geschichten“ gibt es eine Karte von Kunstwerken im öffentlichen Raum der Stadt Gelsenkirchen.

Standort:
Halde Rheinelbe
Leithestraße
45886 Gelsenkirchen

Siehe auch:

Nachlesen:
Wikipedia: Halde Rheinelbe
Wikipedia: Herman Prigann
gelsenkirchener-geschichten: Halde Rheinelbe, Erinnerungen
Gelsenkirchen.de: Herman Prigann, Himmelstreppe
route-industriekultur: Halde Rheinelbe

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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