artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Bunkerbemalungen (Aktion Schöneres Bochum) (1974-79)

Bernd Figgemeier, Diethelm Koch, Erich Krain, Rainer Labus, Roland Karczewski u.a.
1974-1979

Nachdem 1972 zuerst der Hochbunker an der Universitätsstraße bemalt worden war, finanzierte die Aktion Schöneres Bochum 1974 die Bemalung fünf weiterer Bunker. Farbe sollte die „grauen Betonklötze“ zu neuem Leben erwecken. Im Unterschied zum Bunker an der Universitätsstraße erfolgten alle folgenden Bunkerbemalungen auf Grund eines für den jeweiligen Bunker ausgearbeiteten Entwurfs. In der Regel ging es nicht um die Auseinandersetzung mit dem spezifischen Ort und der Geschichte des jeweiligen Bunkers. Immerhin stammen alle Bunker aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die bunten Bunker sollten schlicht das Wohnumfeld verschönern. Ausgeführt wurden die Arbeiten meistens von Malerbetrieben. Schon um 1990 waren viele Bemalungen „in schlechtem Zustand“. Daran hat sich seitdem nichts geändert.

Die „Aktion Schöneres Bochum“ (ASB) wurde auf Initiative des Bundestagsabgeordneten Karl Liedtke 1969 gegründet und bemühte sich über mehr als zehn Jahre um die Verschönerung der Stadt, basierend auf sehr viel bürgerschaftlichem Engagement und andererseits finanziellen Zuschüssen der Stadt.

Einige Beispiele suggerieren, dass ein blassgelber „Tarnanstrich“ und viel Efeu langfristig die beste Wirkung erzielen.

In dem Bunker Zechenstraße / Haldenstraße in Hamme findet Ende April 2013 das 4. Kultur-Festival Rundlauf statt. Das Rundlauf-Team will den Bunker langfristig der Speckschweiz zugänglich machen.

Standorte der abgebildeten Bunker:

BaarestraßeStahlhausen
Jütenstraße (Wattenscheider / Gahlensche)Goldhamme
Zechenstraße / HaldenstraßeHamme
Werner Markt / Werner HeideWerne
Hans-Sachs-StraßeGerthe
Am PumpwerkDahlhausen
Marienstraße / PohlbörgerstraßeWattenscheid
BahnhofstraßeWattenscheid
GertrudisplatzVogelmotiveWattenscheid
Günnigfelder Straße„Fachwerkhaus“Wattenscheid
Hammer Straße„Akropolis“Wattenscheid


Siehe auch:
Hochbunker Universitätsstraße

Nachlesen:
Bochumer Bunker: Bochum
Wikipedia: Luftschutzbunker in Bochum und Wattenscheid
7 Grad: Bochum, Bunker (HB, LS)
RuhrNachrichten: Bunker wird frei für den Rundlauf

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Chronologie 1964-1989

1964  Am Ruhrschnellweg in Harpen wird das Ruhr-Park Einkaufszentrum als zweites in Deutschland eröffnet.

1965  Die Ruhr-Universität Bochum, erste Hochschule im Revier, wird eröffnet.

1966  Das letzte Grubenpferd geht in Rente (22. Juni Tobias, Zeche General Blumenthal, Recklinghausen, Gedenktafel am Bergbaumuseum).

1966  Das Kammerspielhaus am Schauspielhaus Bochum wird eröffnet.

1967  Mit Lothringen schließt die 51. Zechenanlage an der Ruhr.

1968/69  Die Ruhrkohle AG, RAG, wird gegründet.

1971  Der VFL Bochum steigt auf in die erste Bundesliga.

1972  Peter Zadek wird Intendant am Schauspielhaus Bochum.

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

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