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Jochen Schimpfle-Andresen: Glockenturm (2004)

Position in Karte zeigen (Neues Fenster).

Jochen Schimpfle-Andresen (*1940)
Glasierter Ton, Stahl
2004

Versteckt zwischen der alten Backsteinkapelle der Augusta-Kranken-Anstalt und dem Neubau für Kreißsaal und Chirurgie steht der Glockenturm von Jochen Schimpfle-Andresen. Die Glocken und das Windspiel ertönen dort, wo das Alte auf das Neue trifft, allerdings nur dann, wenn ein Besucher Hand anlegt. Die Glocken wollen geläutet werden. Das Klangobjekt lädt zum Spielen ein.

Der runde Glockenturm ist ein stählernes Symbol des Universums. Hier führt der Klang zur „Mitte des Universums“. Bekannte und fremdartige Schriftzeichen und Worte auf den Glocken weisen auf gedankliche Zusammenhänge.

Jochen Schimpfle spielt mit seinem Glockenturm an auf die Glockengießer-Vergangenheit Bochums am Glockengarten und beim Bochumer Verein.

Das Gelände der Augusta-Kranken-Anstalt Bochum ist eine eigene Kunstausstellung. Jochen Schimpfle-Andresen gestaltete als sozusagen „Haus- und Hofkünstler“ Eingänge, Fassaden und Plätze mit seinen Arbeiten in Keramik, Stahl und Aluminium.

Jochen Schimpfle-Andresen absolvierte zunächst eine Ausbildung in einem metallverarbeitenden Betrieb. Ein Praktikum in der Keramikindustrie schloss sich an. In Offenbach folgte ein Studium an der Werkkunstschule (heute Kunsthochschule). In renommierten Ateliers vertiefte Jochen Schimpfle-Andresen seine Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit dem Werkstoff Ton. Anschließend leitete Jochen Schimpfle-Andresen für vier Jahre die Werkstatt für Keramik von Professor Klaus Schultze (München) in Überlingen.

Bewegung, Musik und Tanz sind seine Leidenschaften. Die Lebendigkeit und Farbigkeit seines Werks ist davon geprägt. Zu seinen prägenden Kindheitserinnerungen gehört ein tiefer Sturz von einer steinernen Engelsfigur, die auf einer mächtigen hohen Säule stand. Mag sein, dass schützende und bewahrende Figuren und Symbole, die häufig bei ihm zu finden sind, von daher angeregt sind.

Seit 1968 lebt und arbeitet er im Ortsteil Bambergen von Überlingen am Bodensee und schuf seitdem im In- und Ausland viele Werke für den öffentlichen Raum. Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten ist seit vielen Jahren die Augusta-Kranken-Anstalt in Bochum.

Standort:
Augusta-Kranken-Anstalt Bochum
Zeppelinstraße (Zufahrt Liegendanfahrt)
44791 Bochum

Siehe auch:
Platz der Elemente (1991)
Läufer mit Tonsäulen (1992)
Wand- und Gartengestaltung (1996/2001)
Engelspaar (2003)
Themenfenster am Gesundheitszentrum (2010)
Fassadengestaltungen und andere Elemente
Wand- und Gartengestaltung (1996/2001)

Nachlesen:
Wikipedia: Augusta-Kranken-Anstalt Bochum
Augusta-Kranken-Anstalt Bochum
Homepage: Jochen Schimpfle-Andresen
Christian Schneider: Mein Freund Jochen Schimpfle. Erinnerungen und Beobachtungen.

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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