artibeau : kunst in bochum - umsonst und draußen

Sedimente (1997)

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Christian Bauer (*1960)
1997
Naturstein (Grabsteine)

Die fast vergessene Steinsäule im Volkspark Langendreer ist 1997 im Rahmen des Bildhauersymposiums „Skulptur im Park - Park als Skulptur“ aufgestellt worden. Sie besteht aus übereinander gestapelten alten Grabsteinen, von denen nur die Schmalseiten zu sehen sind. Die Namen und Daten der vergessenen Gräber sind nicht mehr zu erkennen.

Die „letzten“ Ruhestätten waren geräumt, die Steine lagen auf der Halde. Ich habe einige ausgewählt und sie in einen neuen Zusammenhang gestellt. Sie erzählen ihre Geschichte vom Werden und Vergehen leichtfüßiger, nachdem sie nun von ihrer amtlichen Pflicht entlastet sind. (Christian Bauer im Katalog zum Bildhauersymposium)

Zur Feier seines 20-jährigen Bestehens veranstaltete das Figurentheater-Kolleg Bochum 1997 ein Bildhauersymposium im Park Langendreer. Vier Künstler arbeiteten sieben Tage lang im Volkspark Langendreer und schufen dort sehr unterschiedliche, immer aber ortsbezogene, vergängliche oder dauerhafte Installationen.

Der Volkspark Langendreer liegt auf dem Gelände zweier ehemaliger großer Feldziegeleien, die dem Bauunternehmer Maiweg und dem Schulten Grieb gehörten. Die roten Backsteingebäude des Hofes Maiweg sind noch heute Zeugen der Vergangenheit als Ziegelei. Der Maurermeister Friedrich Wilhelm Maiweg gründete 1859 ein Bauunternehmen in Langendreer. Sein Sohn Karl Maiweg arbeitete als Architekt im gleichen Unternehmen. Eines ihrer bekanntesten Gebäude ist das Amtshaus Langendreer, erbaut 1900-1901. Das Bauunternehmen Maiweg existiert bis heute am Waterfuhrweg nahe am Park.

An der Westseite führt die Maiwegstraße durch den Park.

Der Rosengarten und seltene Bäume wie der Urwaldmammutbaum und die Sumpfzypresse laden zu erholsamen Spaziergängen im Volkspark Langendreer an der Alten Bahnhofstraße ein. Große Rasenflächen werden im Sommer gerne als Liegewiese genutzt. Bereichert wird der Park zusätzlich durch seine Sportangebote. Besonders der Minigolfplatz lockt bei gutem Wetter viele Familien in die grüne Oase. Für Ballsportler gibt es einen Fußball- und Basketballplatz. Im Winter eignet sich das Gelände des Parkes ideal zum Rodeln. Wenn der Teich nach einigen kalten Wintertagen zugefroren ist, lädt er seine Besucher zum Schlittschuhlaufen ein. (Stadt Bochum)

Standort:
Volkspark Langendreer
Alte Bahnhofstraße / Dördelstraße
44892 Bochum

Siehe auch:
Bildhauersymposium: Skulptur im Park - Park als Skulptur
„7 Tage - 7 Veränderungen“

Nachlesen:
Figurentheater-Kolleg: Homepage
Christian Bauer: studio für gestaltung
ruhr-bauten.de: Friedrich Wilhelm und Karl Maiweg

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Chronologie 1973-2011

1973  Die letzte Zeche in Bochum wird stillgelegt (Hannover/Hannibal)

1973  Die erste Ölkrise gipfelt in Sonntagsfahrverboten.

1973  Es gibt einen Anwerbestopp für Gastarbeiter außerhalb der EG.

1974  Erste S-Bahnen fahren im Revier (S1, S3)

1976  Erste Tempo-30 Zone in Bochum auf Betreiben einer Bürgerinitiative.

1977  Terminal von Richard Serra auf der documenta 6 in Kassel. Von Bochum gekauft, 1979 aufgestellt.

1979  Ruhrstadion (Rewirpower-Stadion) eröffnet.

1979  Claus Peymann wird als Nachfolger von Peter Zadek für sieben Jahre Intendant in Bochum.

1980  Der Kemnader Stausee wird freigegeben.

1980  Der RVR veranstaltet den ersten „Tag des Radfahrens“ im Revier.

1983  Hausbesetzungen im Heusnerviertel gegen den Abriss für den Außenring.

1984  Das Album „4630 Bochum“ macht Herbert Grönemeyer (und Bochum) zum Star.

1986  Erstmals „Bochum Total“. Das Festival entwickelt sich zum größten kostenlosen Rock-Pop-Festival in Europa.

1988  Starlight Express startet in Bochum.

1989  Die U35 zwischen Herne und Bochum Hbf ist fertig. Länge: 10 km. Bauzeit: 20 Jahre. Kosten: 800 Mio. DM.

1993  Die „Unabsteigbaren“ vom Vfl Bochum müssen erstmals in die Zweite Liga. Der Vfl wird zur „Fahrstuhlmannschaft“.

1995  Das Deponie-Block-Heizkraftwerk an der Zentraldeponie Kornharpen geht ans Netz .

1999  Nach dreiundvierzig Jahren verliert die SPD in Bochum die absolute Mehrheit. Bochum wird rot-grün.

2002  RuhrCongress Bochum mit Renaissance Bochum Hotel fertiggestellt.

2002  Erste Ruhrtriennale (2002-2004) unter Gründungsintendant Gerard Mortier.

2003  Eröffnung der revitalisierten Jahrhunderthalle Bochum, ein Stück „Transformationsarchitektur“.

2004  Bochum ist seit 100 Jahren Großstadt.

2007  Einweihung der neuen Synagoge.

2008  Im Januar wird die Schließung des Nokia-Werks Bochum bekannt gegeben, es wird im Mai geschlossen.

2009  Opel steht auf der Kippe. 1500 von 6000 Arbeitsplätzen in Gefahr.

2010  Das Ruhrgebiet ist Kulturhauptstadt Europas.

2011  Die Stadt Bochum reißt ihre einzige Hajek-Plastik ab.

2011  Altmetalldiebe stehlen in Duisburg und Mülheim tonnenschwere Skulpturen.

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